Es sollten wieder zwei entspannte, zuweilen auch abenteuerliche, Wochen auf Kreta werden.
Vom Flughafen brachte uns ein Shuttlebus zur Autovermietung, wo wir unser gebuchtes Fahrzeug in Empfang nahmen. Leider bedeutete diese Episode einigen Stress.
Hinzu kamen zwei Defekte, von denen der lose Auspuff von einer mobilen Werkstatt am Urlaubsort behoben werden konnte. Dass auch der Zigarettenanzünder defekt war merkten wir erst, als sich das Navi nicht mehr aufladen ließ. Alternativ konnte ich zwar mein Smartphone nutzen, doch war auch dessen Akku auf längeren Touren am Limit. Zusätzlich war der GPS-Empfang alles andere als Optimal und das Gerät drohte ständig an Überhitzung zu sterben.
Melanie, die sehr hilfsbereite Reiseleiterin von Attika, tat ihr möglichstes. Auch als es darum ging, die griechische Bedienungsanleitung des PKW zu deuten, um die Lage der Sicherungen ausfindig zu machen. Zu guter Letzt lieh sie mir ein USB Kabel, mit welchem ich das Navigationsgerät zumindest in der Unterkunft aufladen konnte, um zur gegebenen Zeit sicher zum Flughafen zu finden.
Nun zurück zu unser Ankunft auf Kreta und unseren Urlaub!
Die Strecke nach Plakias war etwas länger. Daher legten wir auf den ersten Kilometern, ich glaube wir waren noch in Chania, einen Zwischenstopp ein. Stifado und ein Moment der Entspannung kamen nach dem Flug gerade recht. Dafür ging es anschließend ohne Komplikationen weiter. Natürlich hatten wir Wegepunkte notiert und nicht allein Vertrauen in das Navigationsgerät gesetzt. Beides passte jedenfalls wunderbar zusammen.
Aus Wikipedia:
Verwaltungsmäßig wird Plakias als zwei Orte in den Statistiken geführt: der westliche Teil mit 143 Einwohnern gehört zu Sellia, der östliche mit 182 Einwohnern zu Myrthios. Der Ortsname Plakiás bezieht sich auf die in manchen Teilen der Bucht über oder unter Wasser zu findenden Sandstein-„Platten“ (auch als Naturzement bezeichnet).
Dem Tipp der Reiseleiterin Birgit vom letzten Jahr folgend, hatten wir uns erstmals für eine privat geführte Unterkunft entschieden.
Das Talos liegt etwas außerhalb vom Zentrum Plakias, was aber noch immer fußläufig zu bewältigen bleibt. Die Unterkunft wird von Geschwistern betrieben, die sich sämtliche Aufgaben teilen und alles liebevoll in Schuss halten. Wir hatten die Zimmernummer 104, wobei das Talos insgesamt über gerade mal 6 nett ausgestatteten Studios verfügt.
In Empfang nahm uns Spyros, der von den Dreien noch am besten Deutsch spricht. Eine seiner ersten Fragen „Seid ihr Deutsche?“, beantwortete ich mit einem verhaltenen „Ja.“, worauf er freundlich meinte: „Ist nicht schlimm!“
Es war gerade die Zeit in der wir, als Nation in Griechenland, nicht sonderlich beliebt waren. Zumindest erweckte die Tagespresse diesen Eindruck. Wir konnten uns vom Gegenteil überzeugen, denn an der Gastfreundschaft gab es nichts auszusetzen. Auch unterwegs trafen wir auf stolze, freundliche Menschen, die uns ein Gefühl der Gastfreundschaft vermittelten. Es kommt eben darauf an, wie sich dieser Gast benimmt.
Unsere Ankunft schlossen wir mit einem Spaziergang ab, der uns von der phantastischen Landschaft nicht erst überzeugen musste. Dieses Gefühl war einfach da und durfte gerne anhalten!
In Plakias waren noch die Zeichen der Wirtschaftskrise zu erkennen. Regale in Geschäften waren nur spärlich gefüllt und die Menschen fieberten besseren Zeiten entgegen. Das wir nicht viel beitragen können ist klar. Dennoch ist es wie mit dem steten Tropfen und dem Stein.
An diesem Abend aßen wir nochmals Stifado. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber vermutlich war die Speisekarte gerade etwas ausgedünnt, was uns jedoch nicht abschreckte. Zusammen mit meiner geliebten Ehefrau in stimmungsvoller Abenddämmerung und bei einem Glas Wein auf das Meer blicken zu können, war einfach nur wunderbar!
Das Talos war sauber und gepflegt, das habe ich ja schon erwähnt. Wir haben uns sehr schnell eingelebt und waren von dem Unterschied zum großen Hotelbetrieb begeistert. Das Frühstück stellte beispielsweise einen Streifzug Kretas dar und variierte beinahe täglich. Ein überfrachtetes Buffet ist unnötig und weicht hier einer authentischen Gemütlichkeit.
Besonders die Taverne Sirocco in Erinnerung geblieben, in welcher wir folgenden Abend, am zweiten Urlaubstag, einkehrten. Es gab von allem reichlich und geschmacklich war nicht das geringste auszusetzen. Uns geht es aber auch immer um die Stimmung, die das Gefühl des Angekommenseins vermittelt. Dieses erschloss sich genau im Sirocco und dazu muss ich von unseren Besuch zwei Tage später erzählen.
Der freundliche Kellner kam gleich auf uns zu und gab zu verstehen, dass ihm bei der Abrechnung ein Fehler unterlaufen sein - wir bekamen noch Geld heraus.
Natürlich haben wir dies beim Trinkgeld und mit weiteren Besuchen gewürdigt.
Am 10. Juni beschauten wir uns dann auch mal die weitere Umgebung. Spili ist einer der Orte, die man dabei häufiger durchqueren kann. Die Stadt ist bekannt durch ihren Löwenkopfbrunnen und hat (Stand 2016) den Bischofssitz inne. Spili ist Hauptort der Gemeinde Agios Vasilios, zu welcher seit 2010 sogar die jeweils 20 Kilometer entfernten Touristenorte Plakias und Agia Galini gehören. Diese Zusammenlegung hatte natürlich einen wirtschaftlichen Hintergrund.
Spili leitet sich vom griechischen Wort für Höhle ab. Der markante Brunnen aus dem 16. Jahrhundert wird von einer Quelle gespeist, die sich oberhalb der Stadt befindet.
Wir haben hier viele kleine Geschäfte entdeckt. Speziell Seifen und Gewürze bekommt man hier reichlich und in sehr guter Qualität.