Vor einigen Tagen erhielt meine Mutter einen Brief ihrer Hausbank, bei der Sie bereits seit vielen Jahrzehnten Kundin ist. Die Deutsche Bank leitete darin ein wirklich mieses Angebot weiter.
Worum geht es?
Es geht um einen Investor auf den Marshallinseln, der dazu Auffordert, ein Angebot für den Verkauf bestimmter Immobilien-Aktien abzugeben. Er nennt gleich auch seinen Maximalpreis, den er gewillt ist zu zahlen. Natürlich darf man aber auch weniger verlangen, was allein bereits merkwürdig klingt.
Bei einem Verkauf fallen weiterhin Kosten an, die selbstverständlich auch der Kunde zu tragen hat. Dies steht im weiteren Text, des mehrere Seiten umfassenden Schreibens der Deutschen Bank.
Ein kurzer Blick auf die Börsenseite zeigt, dass es zwischen dem gebotenen Maximal-Preis und dem aktuellen Kurs eine deftige Diskrepanz gibt. Denn der Kurs je Aktie liegt um rund 26 € darüber, was einen Verlust von mehreren Tausend Euro für meine Mutter bedeuten würde.
In den Folgetagen rasselten auch für andere Fonds diese dreisten "Angebote" ins Haus, die ebenfalls weit unter dem Marktpreis lagen.
Was mich dabei wirklich auf die Palme bringt ist, dass von Seiten der Bank nicht mal ein deutlicher Hinweis auf diese Differenz vermerkt ist. Wohlgemerkt handelt es sich um die Hausbank, die entsprechend für alles auch höhere Gebühren nimmt, als von günstigeren Direktbanken. Dafür wurde bislang der Service und vor allem die Sicherheit der eigenen Kunden groß geschrieben.
Für mich handelt es sich hier um einen betrügerischen Vorgang, der garantiert von vielen arglosen Menschen, die auf die Seriosität ihrer Bank vertrauen, ein stattlichen Sümmchen aus der Tasche ziehen.
Dass die Banken verpflichtet sind selbst zweifelhafte Angebote weiterzugeben, ist natürlich ebenso ein Ärgernis und ein Zeugnis vernachlässigter Aufmerksamkeit in der Gesetzgebung.
(Erstellt von www.zwiebelschale.de am 27.11.2024)